Digitalisierung der Bußgeldstellen


Die Digitalisierung der Verwaltung schreitet in vielen Bereichen voran. Besonders sichtbar wird der Wandel bei den Bußgeldstellen

21. August 2025, 06:43 | Von: Christian Hollmann

Digitalisierung der Bußgeldstellen in Deutschland
Von der analogen Aktenführung zur digitalen Kommunikation: Die Zukunft der Bußgeldstellen.

Vom Papierstapel zur digitalen Verwaltung

Die Digitalisierung der Verwaltung verändert die Abläufe in Bußgeldstellen grundlegend. Was früher von Papierakten, Postversand und manueller Fristenkontrolle geprägt war, wandert heute in webbasierte Portale und elektronische Akten. Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen in Ordnungswidrigkeitenverfahren online abgeben, Nachweise hochladen und Fristen komfortabel einhalten. Für Behörden bedeutet das: durchgängige digitale Workflows, weniger Papier, schnellere Bearbeitung und messbare Effizienzgewinne.

Die wichtigsten Online-Portale im Überblick

In Deutschland sind mehrere Online-Anhörungsportale im Einsatz. Sie unterscheiden sich in Oberfläche, Betreiberstruktur und Integration, verfolgen aber das gemeinsame Ziel, den Austausch zwischen Bürgern und Bußgeldstellen zu digitalisieren. Eine Auswahl mit weiterführenden Informationen:


Anhoerung24

Weit verbreitetes Portal für die Online-Anhörung im Bußgeldverfahren. Zugang in der Regel via Aktenzeichen und Passwort aus dem Schreiben der Behörde; Upload von Dokumenten möglich. Ausführliche Anleitung bei Jusora: Anhoerung24.


OWI-Portal (owiportal)

In mehreren Bundesländern/Landkreisen im Einsatz, häufig mit tiefer Integration ins Fachverfahren und kommunale IT-Infrastrukturen. Details und Nutzerhinweise bei Jusora: owiportal.


owi21 / owi21oa.ekom21.de

Lösung aus dem kommunalen Umfeld (Hessen u. a.), mit Online-Anhörung, teils mehrsprachiger Oberfläche und Anbindung an E-Payment (z. B. epay21). Zugriff typischerweise über persönliche Zugangsdaten. Erläuterungen via Jusora: owi21 sowie Herstellerinfos bei ekom21.


anhoerung-online.de

Ebenfalls verbreitetes Portal, das die digitale Rückmeldung ohne Postweg ermöglicht (Login mit Aktenzeichen/Passwort, Upload). Praxisratgeber bei Jusora: anhoerung-online.de.


anhoerung.krz.de (KRZ)

Kommunale Online-Anhörung über den IT-Dienstleister krz (Kommunales Rechenzentrum). Viele NRW-Kommunen nutzen das System; Zugang über Aktenzeichen/Passwort. Hinweise bei Jusora: krz.


OWi - Online-Anhörung (generisch)

Unter dem Label "OWi Online-Anhörung" laufen je nach Kommune unterschiedliche Realisierungen mit HTTPS-Übertragung, Protokollierung und geführten Formularen. Überblicksseite bei Jusora: OWi.


Schnellvergleich (Kurz-Tabelle)


Portal Funktionen & Besonderheiten Info
Anhoerung24 Login: Aktenzeichen + Passwort
Online-Stellungnahme, Upload
Weit verbreitet in Kommunen
Jusora
owiportal Geführte Formulare, Upload
Starke Integration ins Fachverfahren
Jusora
owi21 (ekom21) Mehrsprachig, Upload, E-Payment
Anbindung an epay21
Jusora
anhoerung-online.de Online-Anhörung & Dokument-Upload
Breit kommunal im Einsatz
Jusora
anhoerung.krz.de Online-Anhörung & Upload
Betrieb durch KRZ (NRW)
Jusora

Was die Bußgeldstellen im Hintergrund nutzen (Fachverfahren & Architektur)

Die Portale sind die Frontends. Im Hintergrund arbeiten Fachverfahren (Backoffice-Systeme), DMS/ECM und E-Akte zusammen. Übliche Bausteine:


Fachverfahren Ordnungswidrigkeiten

  • WiNOWiG: Bewährte Komplettlösung für Verkehrs- und allgemeine Ordnungswidrigkeiten; Varianten wie WiNOWiG.desktop und WiNOWiG.mobil im Einsatz.
  • VOIS | OWI: Modulares Fachverfahren innerhalb der VOIS-Suite für Ordnungsämter, inkl. mobiler Datenerfassung.
  • owi21: Kommunale Lösung mit Online-Zugang (owi21oa.ekom21.de) und optionaler E-Payment-Anbindung.

DMS/ECM & E-Akte

Dokumentenmanagementsysteme (DMS/ECM) und die elektronische Akte bilden die revisionssichere Ablage. Typische Funktionen: Versionierung, Aktenplan-/Vorgangsbezug, Fristenmanagement, Audit-Trail, Langzeitarchivierung.


Workflow-Engine & Schnittstellen

Zur Prozessautomatisierung setzen Kommunen auf Workflow-Engines (z. B. Eskalationen bei Fristen, regelbasierte Zuweisungen). Portale binden Fachverfahren via REST/SOAP-APIs an; ergänzend existieren Schnittstellen für Beweismitteldaten (z. B. Blitzerfotos), Payment (E-Payment wie epay21) und Ausgangspost (Hybridbrief).


Identität & Sicherheit

Der Zugang zur Online-Anhörung erfolgt typischerweise über Aktenzeichen + Einmal-Passwort aus dem Anschreiben; für Behördenbetrieb gelten u. a. HTTPS/TLS, Protokollierung, Rechte-/Rollenmodelle und Datensparsamkeit. Ergänzend spielen Barrierefreiheit und Mehrsprachigkeit eine zunehmende Rolle.


Warum Behörden auf digitale Anhörungen setzen

  • Effizienzsteigerung: Automatisierte Workflows, digitale Eingänge statt Postlogistik, beschleunigte Bearbeitung.
  • Kostensenkung: Weniger Druck- und Portokosten; Entlastung in Sachbearbeitung und Scanstrecken.
  • Bürgerfreundlichkeit: 24/7 nutzbar auf Smartphone/PC, Upload-Funktionen, klar geführte Formulare.
  • Transparenz & Nachvollziehbarkeit: Digitale Aktenführung, Statusverfolgung, revisionssichere Protokolle.
  • Recht & Vorgaben: Umsetzung von E-Government-Zielen und Onlinezugangsgesetz (OZG) - digitale Verwaltungsleistungen bis in die Fläche.

Jusora.de als Wissensplattform und Wegweiser

Die Akzeptanz digitaler Verfahren hängt an verlässlicher Aufklärung. Jusora.de bündelt praxisnahe Ratgeber, z. B. zu Anhoerung24, owiportal, owi21, anhoerung-online.de und anhoerung.krz.de. Dazu kommen Grundlagenartikel wie Anhörungsbogen im Bußgeldverfahren. Jusora erklärt Login-Prozesse, Fristen, Aussageverweigerungsrecht und Datenschutz - und wird damit zur Brücke zwischen Verwaltungspraxis und Bürgerinteresse.


Herausforderungen und Grenzen

  • Digitale Teilhabe: Unterschiedliche Digitalkompetenzen; Bedarf an barrierefreien, mehrsprachigen Oberflächen.
  • Infrastruktur: Regionale Unterschiede bei Breitband/5G können Nutzung erschweren.
  • Informationssicherheit: Kontinuierliche Härtung, Patch-Management, Protokollierung und Datenschutzkonzepte sind Pflicht.
  • Change Management: Schulungen, Prozessdesign und Organisationsentwicklung in den Behörden.

Ausblick: Verwaltung im digitalen Zeitalter

Die Erfahrungen mit Anhoerung24, owiportal, owi21, anhoerung-online.de und anhoerung.krz.de zeigen: Die digitale Bußgeldstelle ist gelebte Realität. Mit OZG-Umsetzungen, E-Akte und integrierten Fachverfahren wird der Anteil digitaler Workflows weiter steigen, hin zu durchgängig digitalen Verfahren von der Ermittlung bis zum Bescheid. Wissensplattformen wie Jusora.de beschleunigen diesen Wandel, indem sie Komplexität reduzieren, Transparenz schaffen und die Akzeptanz digitaler Prozesse erhöhen.

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Christian Hollmann

SEO & KI Experte

Christian ist ein Spezialist für SEO und Künstliche Intelligenz. Er konzentriert sich darauf, Unternehmen zu helfen, ihre Online-Präsenz zu maximieren und zukunftsorientierte KI-Lösungen in ihre Marketingstrategien zu integrieren.




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