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Typografie: Die Kunst der Schriftgestaltung


Typografie ist die Kunst und Technik des Arrangierens von Schrift, um Sprache sichtbar zu machen.


  1. 19.07.2024, 22:40 | Von: Christian Hollmann
    Aktualisiert am: 23. April 2025, 14:16

    Typografie im Web: Wirkung, Lesbarkeit und Markenidentität

    Typografie beschreibt die Gestaltung von Text durch Schriftarten, Schriftgrößen, Abstände und Hierarchien. Sie beeinflusst maßgeblich, wie Inhalte wahrgenommen und verstanden werden. Im Webdesign ist Typografie nicht nur eine Stilfrage, sondern ein zentrales Element für Benutzerfreundlichkeit, Markenbildung und sogar SEO.


    Warum ist gute Typografie so wichtig?

    Typografie beschreibt die Gestaltung von Text durch Schriftarten, Schriftgrößen, Abstände und Hierarchien. Sie beeinflusst maßgeblich, wie Inhalte wahrgenommen und verstanden werden
    Eine durchdachte typografische Gestaltung sorgt für Klarheit, Orientierung und Vertrauen. Nutzer entscheiden innerhalb von Sekunden, ob sie einer Website ihre Aufmerksamkeit schenken

    Die Schriftgestaltung spielt dabei eine zentrale Rolle. Auch Suchmaschinen erkennen strukturierte Inhalte besser, wenn diese durch saubere HTML-Tags, Semantik und sinnvolle Hierarchien unterstützt werden.

    Wichtige Aspekte der Typografie


    • Schriftarten: Die Auswahl der richtigen Schriftart ist entscheidend für die Lesbarkeit und den visuellen Eindruck eines Textes.
    • Zeilenabstand: Der Abstand zwischen den Zeilen eines Textes beeinflusst die Lesbarkeit und das Gesamtbild der Seite.
    • Zeilenlänge: Eine optimale Zeilenlänge trägt zur besseren Lesbarkeit bei und verhindert, dass der Leser den Faden verliert.
    • Ausrichtung: Die Ausrichtung des Textes (links, rechts, zentriert, Blocksatz) kann das Layout und die Lesbarkeit beeinflussen.
    • Kontrast: Ein guter Kontrast zwischen Text und Hintergrund ist wichtig, um die Lesbarkeit zu gewährleisten.


    Typografische Best Practices im Webdesign


    1.

    Systemschriften vs. Webfonts

    Systemschriften wie Arial oder Verdana laden schnell und sind überall verfügbar. Webfonts wie Google Fonts bieten mehr Stilvielfalt, sollten aber DSGVO-konform eingebunden werden.

    2.

    Verwendung von maximal 2-3 Schriftarten

    Eine klare Typografie setzt auf Konsistenz. Eine Schrift für Überschriften, eine für Fließtext reicht oft aus. Mehr als drei verschiedene Fonts wirken unruhig.

    3.

    Responsives Design berücksichtigen

    Auf Mobilgeräten muss Schrift skalierbar sein. Setze auf relative Maßeinheiten wie em oder rem statt fixen Pixelwerten.

    4.

    Typografische Hierarchien nutzen

    HTML-Überschriften wie <h1> bis <h6> strukturieren Inhalte und helfen Suchmaschinen beim Verständnis. Auch fette Schrift, Kursivierung oder farbliche Hervorhebung sollten bewusst eingesetzt werden.


    SEO-Hinweis zur Typografie

    Auch wenn Suchmaschinen selbst keine „optische Gestaltung“ bewerten können, trägt eine klare Typografie indirekt zu besseren SEO-Rankings bei. Gut strukturierter Text erhöht die Verweildauer senkt die Absprungrate und verbessert die Nutzerzufriedenheit. Auch Core Web Vitals wie CLS (Layoutverschiebungen) werden durch saubere Schriftwahl beeinflusst.

    Typografische Klassifikationen


    Kategorie Beispiel
    Venezianische Renaissance-Antiqua:
    Diese Schriften haben starke Kontraste und ausgeprägte Serifen. Sie stammen aus der frühen Druckkunst in Venedig.
    Beispieltext in Venezianischer Renaissance-Antiqua
    Französische Renaissance-Antiqua:
    Diese Schriften haben feinere Serifen und weniger Kontrast als die venezianischen Varianten. Sie stammen aus Frankreich im 16. Jahrhundert.
    Beispieltext in Französischer Renaissance-Antiqua
    Antiqua:
    Antiqua ist eine Gruppe von Schriften mit Serifen, die auf den römischen Capitalis Monumentalis-Schriften basieren.
    Beispieltext in Antiqua
    Grotesk:
    Grotesk-Schriften sind serifenlos und haben oft eine gleichmäßige Strichstärke.
    Beispieltext in Grotesk
    Serif:
    Serifenschriften haben kleine Linien oder Verzierungen an den Enden der Buchstabenstriche.
    Beispieltext in Serif
    Sans-Serif:
    Sans-Serif-Schriften haben keine Serifen und sind oft moderner und klarer.
    Beispieltext in Sans-Serif
    Slab-Serif:
    Slab-Serif-Schriften haben dicke, blockartige Serifen.
    Beispieltext in Slab-Serif
    Kursive:
    Kursive Schriften sind geneigt und imitieren die Handschrift.
    Beispieltext in Kursive
    Monospaced:
    Monospaced-Schriften haben für jeden Buchstaben die gleiche Breite, oft verwendet in Programmierumgebungen.
    Beispieltext in Monospaced

    Berthold - Typografiekultur aus Berlin

    Die H. Berthold AG war eines der einflussreichsten Typografie-Unternehmen Deutschlands. Gegründet im 19. Jahrhundert in Berlin, entwickelte sich Berthold zu einer der größten Schriftgießereien der Welt. Viele der bekannten Schriftarten, darunter Akzidenz-Grotesk, gehen auf das Unternehmen zurück und prägten das Schriftbild des 20. Jahrhunderts maßgeblich.

    Neben der Produktion hochwertiger Bleisatz-Schriften war Berthold auch für seine Typografiebücher bekannt, die Generationen von Gestaltern und Setzern begleiteten. Die Firma galt als Wegbereiter der modernen Schriftsatztechnik und veröffentlichte umfassende Werke zur Schriftgestaltung, Zeichenharmonie und Schriftsystematik.

    Nach mehreren Umstrukturierungen verschwand das Unternehmen in den 1990er Jahren vom Markt. Für viele Typografie-Liebhaber ist das ein großer Verlust - denn mit Berthold verschwand nicht nur ein Unternehmen, sondern ein Stück lebendige Typografie-Geschichte aus Berlin.


    Typografisches Erbe: Akzidenz-Grotesk als digitale Erinnerung

    Zur Erinnerung an das Berliner Unternehmen Berthold, das mit der Akzidenz-Grotesk eine der einflussreichsten serifenlosen Schriften entwickelte - sie gilt als Vorreiterin moderner Grotesk-Schriften und beeinflusste zahlreiche digitale Fonts bis heute.

    Akzidenz-Grotesk Eine Schrift von Berthold Berlin

    Typografie & Tastatur: Zeichen, Layout und Eingabelogik

    Die Tastatur ist das Bindeglied zwischen Mensch und Typografie. Sie liefert alle Grundzeichen, mit denen Inhalte strukturiert, gestaltet und kommuniziert werden - angefangen bei den Buchstaben A-Z, bis hin zu Sonderzeichen, Satzzeichen und typografischen Symbolen wie dem &, %, / oder @ Zeichen.

    In der digitalen Typografie kommt es nicht nur auf Schriftarten an, sondern auch auf die korrekte und gezielte Verwendung der Zeichen. Dazu zählen z. B. Anführungszeichen, Gedankenstriche, Leerzeichen oder typografische Apostrophe, die sich bewusst vom einfachen Hochkomma unterscheiden.


    Wichtige typografische Zeichen und ihre Tastenkombinationen

    Zeichen Bedeutung Windows / macOS
    Halbgeviertstrich (Gedankenstrich) Alt + 0150 / Option + -
    Geviertstrich (lang) Alt + 0151 / Option + Shift + -
    ‘ ’ Typografische einfache Anführungszeichen Alt + 0145 / Alt + 0146 (Win) oder Option + ] / Shift + Option + ] (Mac)
    „ “ Typografische doppelte Anführungszeichen (de) Alt + 0132 / Alt + 0147 (Win) oder Option + 2 (Mac, Deutsch)
      Geschütztes Leerzeichen (Non-breaking space) Alt + 0160 / Option + Space
    © Copyright-Zeichen Alt + 0169 / Option + G
    Auslassungspunkte (Ellipsis) Alt + 0133 / Option + ;

    Warum ist das wichtig?

    Viele dieser Zeichen werden in normalen Texteditoren durch einfache Alternativen ersetzt, z. B. der normale Bindestrich (-) statt eines echten Gedankenstrichs (&ndash;) oder gerade Anführungszeichen (") statt typografisch korrekter &bdquo;...&ldquo;.
    Für professionelle Texte, hochwertige Domains und suchmaschinenoptimierten Content ist der korrekte Einsatz dieser Zeichen ein klares Qualitätsmerkmal.

    Typografie & Corporate Design: Schrift als Markenbotschafter

    Typografie ist mehr als nur eine Frage des Geschmacks - sie ist ein elementarer Bestandteil jeder Markenidentität. Die Wahl der richtigen Schriftart beeinflusst, wie ein Unternehmen wahrgenommen wird: Modern, seriös, verspielt oder technologisch - jeder Typ von Schrift vermittelt unterbewusst eine Botschaft.

    Im Corporate Design ist eine konsistente typografische Gestaltung essenziell. Vom Logo über Werbeanzeigen bis hin zur Website und Social Media: Die gewählte Typografie sollte überall einheitlich eingesetzt werden, um Wiedererkennung zu gewährleisten und Professionalität zu signalisieren.


    Typische Einsatzbereiche im Corporate Design

    • Logos und Wortmarken: Schriften mit Charakter, oft individuell angepasst oder exklusiv entworfen
    • Überschriften: Plakativ, deutlich, aufmerksamkeitsstark - oft mit hoher Schriftstärke (bold)
    • Fließtexte: Lesefreundliche Fonts mit guter Laufweite und Rhythmus, z.B. Open Sans oder Roboto
    • Druckprodukte: Anpassung der Schriftgröße, Zeilenabstände und Kontraste für optimale Druckergebnisse
    • Social Media & Ads: Hier dominieren kurze Textelemente - Lesbarkeit auf mobilen Geräten ist entscheidend

    Beispiele bekannter Marken & ihre typografische Wirkung


    Marke Verwendete Typografie Wirkung & Stil
    Google Product Sans (eigene Hausschrift) Modern, freundlich, zugänglich - mit starker Wiedererkennbarkeit
    IBM Plex Sans / Plex Serif Technisch, präzise, sachlich - klare Struktur und Professionalität
    Netflix Netflix Sans Selbstbewusst, digital, aufmerksamkeitsstark - für Screens optimiert
    Leadsleader Modern sans-serif (z.B. Open Sans, Lato) Cleanes Erscheinungsbild für digitale Sichtbarkeit und SEO-Kompetenz

    Fazit: Schrift transportiert Markenwerte

    Die passende Typografie unterstützt Unternehmen dabei, ihre Werte und Ziele nonverbal zu kommunizieren. Sie sollte dabei nicht nur ästhetisch wirken, sondern auch funktional sein - also auf verschiedenen Medien, Geräten und Auflösungen gut lesbar bleiben. Deshalb gehört eine professionell ausgewählte Schriftart zur Grundausstattung jedes gelungenen Corporate Designs.


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